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Alles gegen Schröder

■ Kohl und Lafontaine sind sich einig: Euro darf nicht aufgehalten werden

Bonn (dpa) – Bundeskanzler Helmut Kohl und der SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine haben sich zum Jahreswechsel übereinstimmend für ein pünktliches Inkrafttreten der Europäischen Währungsunion zum 1. Januar 1999 ausgesprochen.

Der pünktliche Beginn werde nicht auf Kosten der Stabilität gehen, sicherte Kohl den BürgerInnen und der Wirtschaft in einem Beitrag für das Handelsblatt zu. Neben einer starken und unabhängigen Europäischen Zentralbank in Frankfurt nach dem Modell der Bundesbank gebe es eine eindeutige Selbstverpflichtung aller EU- Mitgliedsstaaten zu dauerhafter und finanzpolitischer Stabilität. Der Euro werde eine dauerhaft stabile und verläßliche Währung sein.

Nach Auffassung von Lafontaine, der sich im Handelsblatt ebenfalls zum Thema Europa und Währungsunion äußerte, würde eine Aufkündigung des Fahrplans für die Währungsunion „die gesamte Europäische Union in eine Krise stürzen“.

Er wies damit zugleich den niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder zurück, der ein SPD-Veto gegen die Einführung des Euros im Bundesrat angedroht hatte. Lafontaine forderte im Gegensatz zur Bundesregierung die Währungsunion im Rahmen eines europäischen Bündnisses für mehr Wachstum und neue Arbeitsplätze. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt nannte er wie der Sachverständigenrat „katastrophal“. Die Massenarbeitslosigkeit für 18 Millionen Menschen in Europa könne sich niemand länger leisten.

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