Same procedure ...

Mal wieder Sylvester: Viel Arbeit für Rettungsdienste, Stadtreinigung und taz-Fotograf  ■ Stephan Pflug

Same procedure as every year: Die Neujahrsnacht war für Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei in Hamburg mal wieder die heißeste Nacht des Jahres. Rund 1700 Einsätze wurden zwischen 18 und 6 Uhr registriert. Die Hälfte davon mußten die Feuerwehrleute fahren: Alle 50 Sekunden gab es einen Alarm, insgesamt 857mal (95/96: 807) wurden die Einsatzkräfte der 17 Feuer- und Rettungswachen sowie der 88 Freiwilligen Feuerwehren alarmiert, zumeist wegen Wohnungsbränden. Allein 220 mal mußten Feuerwehrleute brennende Müll- und Altkleidercontainer löschen.

Die Rettungs- und Notdienstwagen kamen 475mal zu Hilfe. In Hamm wurden sechs Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt, nachdem vermutlich ein ganzer Vorrat an Böllern und Raketen in die Luft geflogen war. In Finkenwerder verlor eine Frau mehrere Finger bei der Explosion eines Kanonenschlags. Die Zahl weiterer schwerer Augen-, Gesichts- und Handverletzungen konnte gestern nur geschätzt werden. Auf jeden Fall sei eine Zunahme gegenüber früheren Jahren zu verzeichnen. In Bahrenfeld stürzte eine Frau aus dem 4. Obergeschoß. Trotz Wiederbelebung durch einen Notarzt erlag sie kurz darauf ihren Verletzungen.

Kurz nach Mitternacht wurde in der Breiten Straße in Altona ein 37jähriger in den Kopf geschossen. Er wurde mit lebensgefährlicher Verletzung in die Intensivstation des AK Altona eingeliefert. Die Mordkommission der Polizei hat die Ermittlungen gegen den unbekannten Schützen aufgenommen.

Der Mann hatte zusammen mit seiner Familie von der Straße aus das traditionelle Sylvesterfeuerwerk an den Landungsbrücken beobachtet. Dort hatten sich nicht die erwarteten 10.000 Schaulustigen versammelt, sondern vermutlich wegen der arktischen Temperaturen lediglich etwa 5000 Menschen. Sie hinterließen, wie die Stadtreinigung gestern mitteilte, mehr als 20 Tonnen Müll. lno/taz