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Rüstungsgüter für Burundi in deutschem Lkw

■ Belgischer Zoll stoppt Neubrandenburger Lastwagen voller Panzermotoren

Brüssel (taz) – Der belgische Zoll hat am Flughafen von Brüssel einen deutschen Lastwagen mit Rüstungsgütern für das afrikanische Bürgerkriegsland Burundi angehalten. Das in Neubrandenburg gemeldete Fahrzeug enthielt Motoren für den russischen Panzertyp BTR-40, von dem Burundis Armee 20 Stück hat. In Burundi herrscht seit Jahren ein blutiger Krieg zwischen der Tutsi-dominierten Armee und Hutu-Rebellen, bei dem über 150.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Das Land steht seit Oktober unter einem UNO-Waffenembargo.

Nach belgischen Presseberichten sollten die Motoren in Brüssel umgeladen und von der Brüsseler Firma CEP, die von US-Amerikanern geleitet wird, in die Büros der Transami Air Cargo in der belgischen Hafenstadt Ostende gebracht werden. Von dort sollten die Panzermotoren per Flugzeug nach Burundi gelangen.

Es ist nicht das erste Mal, daß Ostende im Zusammenhang mit Waffenlieferungen in Afrikas Bürgerkriegsgebiete auftaucht. Erst letzte Woche beschlagnahmte der örtliche Zoll elf ausgemusterte Mercedes-Lastwagen der niederländischen Armee, die vom Präsidialamt Zaires bestellt worden waren. Im Februar 1996 tauchten in Ostende 300 Kilogramm Nachtsichtgeräte auf – Zielland war Angola. Ende Dezember verlangte Belgiens Entwicklungsminister Reginald Moreels eine staatliche Untersuchung der Vorgänge in Ostende. Das belgische Recht verbietet den Verkauf von Rüstungsmaterial in Kriegsgebiete, außer wenn eine Sondergenehmigung der Regierung vorliegt. F.M.

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