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Ifo-Institut in Gefahr

■ Der Wissenschaftsrat empfiehlt, den Forschern Staatsbeihilfen zu streichen

Berlin (taz) – Das Münchner ifo-Institut für Wirtschaftsforschung muß um seinen Bestand bangen, wenn Bund und Länder einer Empfehlung des Wissenschaftsrates folgen. Der Rat, eine gemeinsame Einrichtung von Bund und Ländern, nimmt derzeit im Auftrag der Bundesregierung die sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute unter die Lupe. Danach soll neu bewertet werden, welche Zuschüsse diese künftig noch erhalten.

Ähnlich wie zuvor schon beim HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung in Hamburg empfehlen die Prüfer, dem ifo-Institut die staatlichen Zuschüsse zu kappen, berichtet der Spiegel. 15 Millionen Mark, der halbe Jahresetat, kämen dem Institut so abhanden.

Im Gutachten, das Ende Januar veröffentlicht werden soll, werde den ifo-Wissenschaftlern unter ihrem Präsidenten Karl Heinrich Oppenländer vorgeworfen, ihre Analysen seien nicht hinreichend fundiert, und sie kooperierten zu wenig mit Fachleuten der Münchner Universität. In letzter Zeit war das Insitut häufiger Kritik ausgesetzt gewesen. Vor allem ein Gutachten über Standortprobleme in Deutschland stieß auf heftige Ablehnung bei Regierung und Industrie. Darin hatte es unter anderem geheißen, „Klagen über den Standort sind überwiegend interessenpolitisch motiviert“.

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