piwik no script img

Japan: Fehler beider Seiten

Tokio/Lima (AP/AFP) – Der japanische Ministerpräsident Ryutaro Hashimoto hat gestern eine schnelle Lösung der Geiselkrise in Lima ausgeschlossen, gleichzeitig aber seine Furcht vor einem „unvorhergesehenen Unfall“ bekräftigt. „Das wird ein Zermürbungskrieg. Ich bin besorgt über diese unerwartete Lage“, sagte Hashimoto gestern nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji Press.

Sowohl seitens der Regierung in Lima als auch seitens der linksgerichteten Rebellen habe es „Fehleinschätzungen“ gegeben. Japans Außenminister Yukihiko Ikeda bekräftigte unterdessen, Japan strebe weiterhin eine friedliche Lösung des Konflikts an.

Einige Peruaner beteten am Sonntag an einem improvisierten Altar in der Nähe der abgeriegelten Residenz des japanischen Botschafters. Der peruanische Bischof Jan Luis Cipriani hielt sich mehr als drei Stunden in dem Gebäude auf, der Leiter des Roten Kreuzes in Peru, Michel Minnig, war zweimal in der Residenz. Entgegen allen Erwartungen ließen aber die Guerilleros der linken Untergrundorganisation Revolutionäre Bewegung Túpac Amaru diesmal keine weiteren Geiseln frei. Zuletzt waren am Mittwoch sieben Menschen freigekommen. Die Geiselnahme geht heute in die vierte Woche.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen