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Rußland schickt Hilfe

■ 15 japanische AKW stehen an der von einem Ölteppich bedrohten Bucht

Moskau (AP/AFP) – Die russische Regierung hat zur Bekämpfung der Ölpest an der japanischen Küste zwei Spezialschiffe in Marsch gesetzt. Ausgelöst wurde die Ölpest in der vergangenen Woche durch den Untergang des russischen Tankers „Nachodka“. Bislang hatte die Regierung in Moskau darauf beharrt, daß allein die Versicherung die Kosten der Reinigung zu tragen habe.

Wie der stellvertretende russische Verkehrsminister Waleri Bykow der Nachrichtenagentur ITAR-TASS mitteilte, stellte die Regierung in Moskau umgerechnet 420.000 Mark für die Reinigungsarbeiten zur Verfügung. Die beiden Spezialschiffe zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen sind auf der Insel Sachalin stationiert.

Der Generaldirektor der „Nachodka“-Reederei Prisco Traffic, Sergej Witkazow, entschuldigte sich am Freitag formell bei Japan für den Unfall und erklärte, seine Firma sei bereit, alle bei der Beseitigung der Umweltschäden entstehenden Kosten zu tragen.

Mehrere Ölteppiche haben sich der Wakasa-Bucht genähert, wo insgesamt 15 Atomkraftwerke in Betrieb sind. Weil deren Kühlwasser vom Meer gespeist wird, müssen mehrere Kraftwerke eventuell abgeschaltet werden, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Kansai Electric Power. Die japanische Regierung richtete deshalb am Freitag ein Krisenzentrum im Verkehrsministerium ein. Mehrere AKW-Betreiber ließen Ölbarrieren anbringen.

Unterdessen setzten insgesamt 2.500 Freiwillige, Angehörige der Küstenwache und des Militärs ihre Bemühungen fort, die Strände von dem Öl zu säubern. Da sich am Sonntag das Wetter verbesserte, konnten Taucher der Küstenwache den untergegangenen Bug des Tankers untersuchen, der auseinanderzubrechen droht. Die „Nachodka“ war am Dienstag gesunken. Dabei gerieten 3,7 Millionen Liter Heizöl ins das Meer.

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