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Mit Ausweis: täglich fünf Gramm Hasch

■ Ministerin nennt Details zum Projekt in Schleswig-Holstein

Kiel (dpa) – Das geplante Pilotprojekt zum Verkauf von Haschisch in Apotheken soll zunächst in drei schleswig-holsteinischen Landkreisen starten. Wie Gesundheitsministerin Heide Moser (SPD) mitteilte, sollen die Teilnehmer an dem Modellprojekt eine Ausweiskarte erhalten, die zum Haschischkauf berechtigte. Diese Karte werde keine persönlichen Daten enthalten, sondern nur eine Codierung, mit deren Hilfe das Ministerium Informationen über das Konsumverhalten der Drogensüchtigen gewinnen will. Die Ergebnisse sollen in einem anderen Bundesland, voraussichtlich in Hessen, ausgewertet werden, sagte Moser der Norderstedter Zeitung.

Einen Ausweis zum Haschischkauf können während des auf fünf Jahre befristeten Modellversuchs alle Bürger bekommen, die älter als 16 Jahre sind. Dieser Ausweis berechtigt dann zum Kauf von täglich bis zu fünf Gramm Haschisch. Wer den Ausweis bei einer Polizeikontrolle vorlegt, dürfe bis zu fünf Gramm Haschisch bei sich tragen, ohne daß ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und der Stoff beschlagnahmt wird. Die Preise für das in Apotheken abgegebene Haschisch sollen nach den Vorstellungen der Ministerin von einer Kommission festgelegt werden, der Polizeibeamte und Drogenberater angehören sollen. Sie werden voraussichtlich etwas über den Schwarzmarktpreisen liegen.

Über die Zulässigkeit des Projekts muß noch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Berlin entscheiden. Mit dem Modellversuch setzt Schleswig-Holstein einen Beschluß der Gesundheitsministerkonferenz der Länder um. Ziel ist es, die Märkte für weiche und harte Drogen zu trennen.

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