: Wählen muß sein
■ Bis einschließlich 17. Januar wird das Studierendenparlament an der Uni gewählt
„Ich hoffe, wir erreichen 13 bis 14 Prozent“, sagt Hagen Eichler, Öffentlichkeitsreferent im Uni-AStA und meint damit die Wahlbeteiligung. Seit gestern bewerben sich knapp 300 Studierende auf 15 Listen um die 47 Sitze im Studierendenparlament (StuPa). Das Präsidium setzte sich im vergangenen Jahr aus einer Koalition der Grünen Hochschulgruppe (GHG) und der Grünen Internationalen Frauen (GIF), der Liberalen Liste (Lust) und der Liste St. Pauli zusammen, die auch diesmal alle wieder im Rennen sind. Elf Prozent der Studierenden hatten im vergangenen Wintersemester gewählt.
Während sich die Situation der Studierenden im Zuge von Sparpolitik und Entdemokratisierung weiter zuspitzt, ruft das Präsidium des StuPa zur Wahl und dazu auf, Einfluß zu nehmen: was mit den Studiengebühren passiert, wie welche Strukturen in der Uni verändert werden oder wie der Globalhaushalt praktisch angewendet wird.
Außer Jusos und Realos jetzt tritt im linken Spektrum nun neben der Liste Links, in der der lokale PDS-Vorstand vertreten ist, nun als „das Original“ auch noch die PDS-Hochschulgruppe auf. Erstmals dabei sind auch die Jungen Kommunisten (JUKO).
Im rechten Spektrum stellt sich die burschenschaftsnahe Liste Uni-aktiv nicht mehr zur Wahl. Statt dessen findet sich hier nun eine merkwürdige Liste namens „Come together Party“, die in der Nacht zum Montag den Campus mit einer kostspieligen Plakataktion überzogen hat. Nach dem Vorbild einer Zigarettenreklame verkaufen sich unter feschen Fotos junge Leute ohne Nachnamen. In ihren Erklärungen wimmelt es zwar von Fehlern, doch wollen sie „der deutschen Sprache ein Sprachrohr sein“, denn es ist „unser Begehr, liebe Studies, ins Stupa-Parlament einzuziehen“, so ihre Selbstdarstellung. Ein gewisser „Mike“ will als „Minister of finance“ im StuPa die Einführung des Euro verhindern. Fünf von neun Come-together-KandidatInnen haben bereits ihre Kandidatur zurückgezogen. J. Kossmann
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