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Kampnagelkonfusionen

■ Gerüchte um Kampnagel und die Förderung Freier Theatergruppen

„Nichts als Rauschen im Walde“ sei das, empört sich Kulturbehördensprecher Ingo Mix und meint damit den Blätterwald: Die Hamburger Morgenpost hatte gestern unter der Schlagzeile „Alle Macht für den Kampnagel-Chef?“ über inoffizielle Absprachen zwischen Res Bosshart und der Kulturbehörde spekuliert. Behauptet wurde, der gestrigen Unterzeichnung der Vertragsverlängerung für die Kampnagelleitung bis zum 31. Juli 2000 (taz berichtete) sei eine Zusage der Behörde vorausgegangen, die Vergabe von Fördermitteln für Freie Theaterproduktionen künftig beinahe exklusiv Kampnagel zu überlassen. Bis dato werden die jährlich 700.000 DM von einer Jury aus Journalisten und Künstlern verteilt.

Sowohl die Kulturbehörde als auch Kampnagel dementierte heftig. Die Verlängerung des Vertrages wurde am 9. Dezember 1996 beschloßen, Nebenabsprachen gäbe es keine, unterstrich Mix. Bosshart betonte, daß das Stellen von Bedingungen ein normales Moment von Vertragsverhandlungen sei; die Vertragspartner hätten sich aber nur darauf geeinigt, die bisherige Praxis zu verändern und keine Machtübernahme beschlossen.

Ein generelles Überdenken der bisherigen Förderpraxis ist sicher im Interesse aller Beteiligten, da auch die Jury selbst und die Freien Gruppen der Stadt seit Jahren mit dem Procedere unzufrieden sind. Geplant sind nun Gesprächsrunden mit den Künstlern und Spielstätten, um den Weg der effektivsten Förderung zu ermitteln. ck

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