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Statt gegen Stadtbahn

■ S-Bahn jetzt oder rot-grauer Streß

Lieber die S-Bahn in der Hand als die Stadtbahn auf dem Dach: Der SPD-Regierungspartner Statt Partei will sich ein Hinauszögern der Entscheidung über die Flughafenanbindung nicht länger gefallen lassen. Morgen befaßt sich der Senat mit der Frage. Es wird jedoch mit einer erneuten Vertagung gerechnet, denn auch die SPD ist sich nicht einig.

Bausenator Eugen Wagner bevorzugt ebenso wie die oppositionelle GAL die Stadtbahn. Finanzsenator Ortwin Runde plädiert hingegen für die über Bundesmittel finanzierte S-Bahn. Eine Stadtbahn, so Runde, sei zwar ganz nett, aber derzeit nicht finanzierbar.

Der Statt Partei ist das SPD-Gezerre Wurscht. „Der Kooperationsvertrag ist eindeutig“, so Gruppen-Chef Achim Reichert ungeduldig, „zunächst wird umgesetzt, was man sich vorgenommen hat, und das ist die S-Bahn.“ Der Flughafenausbau sei zudem an eine vernünftige Anbindung an den ÖPNV gekoppelt, erinnert er an Gutachten zum Planfeststellungsverfahren. Während öffentliche Verkehrsmittel zum Hamburger Flughafen nur zu zehn Prozent genutzt würden, seien es etwa in Frankfurt 25 Prozent.

Was an der Stadtbahn so attraktiv sein soll, hat sich Reichert zudem bisher „nicht erschlossen“. Der Bausenator sei mehrfach und vergeblich aufgefordert worden, seine Argumente vorzutragen. Für die graue Truppe ist deshalb klar: S-Bahn jetzt, oder es droht Regierungsstreß. „Ich habe einen Brief an den Bürgermeister geschrieben“, so Reichert. Darin mache er deutlich, daß Statt Partei „guter Hoffnung ist, daß der Senat zugunsten der S-Bahn entscheidet“. Und wenn doch nicht, „werden wir auf jeden Fall Druck machen“. sim

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