: „Keine 24-Stunden-Arztpraxis ohne Betten“
■ ÖTV: Sozial- und Gesundheitszentrum ins Hafenkrankenhaus
Aller Anfang ist eine Abkürzung: SGZ. Es steht für Sozial- und Gesundheitszentrum und soll nach Vorstellung der Gewerkschaft ins Hafenkrankenhaus. Im Zuge des Protestfiebers auf der nach oben offenen Widerstandsskala stellte Wolfgang Rose, Vize-Chef der ÖTV, gestern zusammen mit der Initiative „Ein Stadtteil steht auf“ und dem Personalrat ihr verbessertes Anti-Schließungs-Konzept vor.
Damit distanzierte sich die ÖTV noch einmal klar von ihrem Hamburger Dachverband, dem DGB. Dessen Chef Erhard Pumm hatte als SPD-Abgeordneter in der Bürgerschaft für die Schließung gestimmt. Für die ÖTV jedoch kommt eine „24-Stunden-Arztpraxis ohne Betten“ nicht in Frage, so Rose.
Sondern: Medizinische und soziale Hilfe unter einem Dach, 160 Betten (bisher 203) und eine Ambulanz plus OPs einerseits. Ein „integrierter Bereich“ mit der Zen-tralambulanz für Betrunkene, Drogenentzug und psychiatrische Krisenintervention andererseits. „Kooperativ“ kommen finanziell unabhängige und rechtlich eigenständige Einrichtungen wie Altenpflege, Obdachlosenübernachtung und ein ABM-Projekt „Kantine“ dazu.
Für jeden Bereich gebe es bereits interessierte Träger, so Personalrätin Sybille Marth. Auch die Zen-tralambulanz für Betrunkene in St. Georg, die organisatorisch ohnehin zum Hafenkrankenhaus gehört, befürwortet einen Umzug. So könnten 10 bis 15 des 40-Millionen-Mark-Etats eingespart werden.
Derweil kursiert auf St. Pauli die „NotfallCard“: „Ich verweigere unnötige Transporte quer durch die Stadt und bestehe darauf, das Hafenkrankenhaus anzufahren.“ sim
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen