: Jecken gesucht
Den ultimativen Hamburger Kinderkarneval besuchten ■ Heike Haarhoff und Henning Scholz (Fotos)
„Neeiiiiin! Bin doch eine Königin!“ Tomma ist beleidigt. Wir haben sie mit einer Prinzessin verwechselt. Auf dem Absatz dreht sie sich rum, zupft ihr Gewand zurecht und schreitet jetzt majestätisch mit dem Piraten Luka (5) über den Laufsteg. Zu dumm!
Da sind wir – Exil-Karnevalistin aus dem Rheinland (ich) und der bekennende V-Faschingsmann Henning von der Hanse – drei tolle Tage lang quer durch das trübe Hamburg gelatscht auf der Suche nach einer karnevalesken Oase in diesem antinärrischen hohen Norden. Am Veilchendienstag endlich wurden wir fündig: In dem äußerlich eher unscheinbaren Kindergarten Friedenskirche Altona tobte Cowboy Christopher mit Katze Sandri, Pippi Langstrumpf, Marita Humpelfuß, Marienkäfern, Zauberern und anderen illustren Faschingsgestalten durch die frisch bezogenen Räume. Daß wir das noch erleben dürfen! Zugegeben: Büttenreden, Funkemariechen und Kamelle kennen sie hier noch nicht. Auch darauf, daß „dä Zoch kütt“, warten wir vergeblich. Aber: Der Kinder-Karneval ist durchaus ausbaufähig.
Beim Schokokuß-Wettessen (Hände auf den Rücken und ran) sind wir endgültig versöhnt. Schaumverschmierte Münder verbinden eben. Benni gewinnt. In der Disco wird weiter gefeiert. Wir müssen uns leider mit einem dröhnenden Helau verabschieden und wieder unserem Tagewerk nachgehen: Unsere Gesetzesinitiative „arbeitsfreier Rosenmontag“ ist (noch) gescheitert.
P.S.: In Hamburgs fröhlichem Kinder-Karnevalsgarten sind noch Plätze frei, Tel.: 439 12 83.
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