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Deutsche Chemie gut im Ausland

■ Im Inland hat die Branche im vorigen Jahr Umsatz und 18.000 Arbeitsplätze abgebaut, vor allem in Ostdeutschland

Frankfurt/Main (AP/AFP) – Das letzte Jahr lief für die deutschen Chemiekonzerne nach eigener Schätzung nur mäßig. 1997 soll es aber wieder besser gehen, so gestern der Verband der Chemischen Industrie (VCI). Wachstum wird allerdings hauptsächlich im Auslandsgeschäft erwartet. Hoffnung schöpft die exportorientierte Chemiebranche aus der Prognose, daß der Welthandel in diesem Jahr um 7,5 Prozent wächst. Schließlich gingen 1996 Güter im Wert von 82 Milliarden Mark ins Ausland. Zusätzlich wird sich die Schwäche der D-Mark positiv auswirken. Im Inland erwartet der Industriezweig nach der schwachen Entwicklung im vergangenen Jahr nur eine leichte Stabilisierung.

1996 wuchs die Produktion der deutschen Kolbenschwinger nur um 0,5 Prozent. Die Umsätze im In- und Ausland gingen durch sinkende Preise in Deutschland um mehr als zwei Prozent auf 176 Milliarden Mark zurück. Die Pharmasparte allerdings war eine Ausnahme, sie konnte ihr Geschäft um 1,5 Prozent ausweiten.

Die Zahl der Beschäftigten in der Branche sank um 3,3 Prozent auf 518.000 – in den neuen Ländern gar um elf Prozent auf 31.500. Der VCI sah aber noch in den vielen Entlassungen einen Hoffnungsschimmer: Der Stellenabbau habe sich im Vergleich zu den Vorjahren abgeflacht. Er kritisierte, daß die deutschen Chemieunternehmen international unter den höchsten Arbeitskosten litten. Die Bruttolohn- und Gehaltsumme sei 1996 um 3,2 Prozent auf 79.100 Mark je Arbeitnehmer gestiegen. Trotzdem habe die Branche aber 1996 in Deutschland elf Milliarden Mark in Forschung und Entwicklung sowie zehn Milliarden in Sachanlagen investiert.

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