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Rüffel für Metzger

■ Die Sprecher der Grünen distanzieren sich von „schwarz-grünen Spielereien“

Bonn (AP/taz) – Der Bundesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen hat sich nachdrücklich gegen Tendenzen in der eigenen Partei gewandt, ein Zusammengehen mit den Unionsparteien in Erwägung zu ziehen. Die Vorstandssprecher Gunda Röstel und Jürgen Trittin erklärten am Dienstag in Bonn, solche Überlegungen könnten das politische Überleben der Partei gefährden. Statt dessen müßten die Grünen für die nächste Bundestagswahl im Herbst eindeutig eine Koalition mit der SPD anstreben.

Trittin und Röstel nahmen damit zu dem gestrigen taz-Interview mit Oswald Metzger, dem Haushaltsexperten der Grünen, Stellung, nach dessen Einschätzung „Schwarz-Grün das große Zukunftsprojekt für das nächste Jahrtausend“ sein könnte. Die Ökosteuer wäre in einem solchen Bündnis leichter einzuführen als mit Rot-Grün, sagte Metzger.

Dazu betonten Trittin und Röstel: „Wer die CDU vor dem Hintergrund einer Rekordmarke von 4,7 Millionen Arbeitslosen zum Teil einer Zukunftschance erklärt, redet die politisch Verantwortlichen für diesen Skandal schön.“ Die Botschaft, daß die jetzige Regierung abgelöst werden müsse, „darf nicht verunklart werden, sonst kämpfen die Grünen bei den kommenden Wahlen, gerade in den ostdeutschen Ländern, um ihre parlamentarische Existenz“.

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