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Betr.: Kambiz Derambakhsh

„Deine Zeichnungen sind so intellektuell, die müssen ins Ausland“, meinten Freunde vor mehr als 20 Jahren zu Kambiz Derambakhsh. Damals lebte Kambiz in Teheran, seine ersten Cartoons hatte er mit 15 Jahren gezeichnet. 1977 strafte ihn das Schah-Regime mit Berufsverbot – zu eindeutig erzählten seine Karikaturen von Gewalt und Unterdrückung. Auch nach dem Sturz des Schahs blieb Kambiz in seiner Heimat arbeitslos – Zeitungen und Zeitschriften, für die er jahrelang gearbeitet hatte, gab es plötzlich nicht mehr. Kambiz verließ den Iran, weil recht schnell klar wurde, daß er auch unter Chomeini keine Chance haben würde.

Vier Stunden Flug – und der damals 37jährige Karikaturist mußte ganz von vorn anfangen. Mit seiner Frau, einer Deutschen, lebt er heute in Oberhausen im Ruhrgebiet. Das mit dem Ausland hat geklappt: Kambiz' Cartoons werden heute in der „Zeit“, der „Weltwoche“, „Le Monde“ und der „New York Times“ gedruckt, seine Cartoons finden sich in diversen Sammlungen von Bulgarien bis Kanada.

Noch immer leben seine Karikaturen allein vom Bild. „Anfangs fehlten mir die Worte, weil ich kein Deutsch konnte.“ Heute fehlen sie noch immer – jetzt mit Absicht. „Das ist die beste Art, sich auszudrücken“, sagt Kambiz. Er denkt dabei an Charlie Chaplin, an dessen Pantomime. Kambiz: „Meine Kunst ist Pantomime auf dem Papier.“ Judka Strittmatter

Karikaturen von Kambiz Derambakhsh, bis 25. März im Aida-Zentrum, Hamburg

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