: Historische Hundescheiße
■ Berlin in Daten von der Urzeit bis zur Gegenwart: Stadtgeschichte in Buchform
Die Vorliebe der Berliner für Hunde hat offenbar eine lange Tradition. Und auch die damit verbundenen Probleme reichen weit zurück. Schon 1830 wurde eine Hundesteuer eingeführt, die die Zahl der Vierbeiner verringern sollte. Auch der Schmutz in der Stadt ist kein neues Thema. Allerdings wurde im 18. Jahrhundert drastischer gegen Dreckverursacher vorgegangen als heute. Wer gegen die Straßenreinigungsordnung vom 4. November 1765 verstieß, mußte nicht nur mit Geldstrafen, sondern auch mit öffentlicher Zurschaustellung und Auspeitschen rechnen. Senator Peter Strieders Vorstoß in Sachen „Aktion Sauberes Berlin“ kann sich also auf historische Vorbilder stützen.
Zu finden sind solche Angaben in dem jetzt im Verlag Koehler & Amelang (München/Berlin) erschienenen Band „Geschichte in Daten – Berlin“. Darin wird nicht nur von der Hundeliebe der Berliner berichtet. Chronologisch ist die Entwicklung des Berliner Gebiets von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart dargestellt.
Neben politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Ereignissen wird auch anderes Wissenswertes aus der Berliner Stadtgeschichte aufgeführt. Wer wissen will, wann die erste deutsche Rollschuhbahn öffnete oder wann zum Beispiel der erste Fußballklub Berlins gegründet wurde, findet darauf ebenso eine Antwort wie auf die Frage, wann die mehr als 500jährige Herrschaft der Hohenzollern über Brandenburg und Berlin begann. Das Schlußdatum des Nachschlagewerks ist der 5. Mai 1996, an dem die Länderfusion von Berlin und Brandenburg scheiterte. dpa/taz
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