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Grundig sieht fern

■ Konzept: Will das Unternehmen überleben, müssen 1.700 Arbeiter gehen

Fürth (dpa/rtr/AP) – Der angeschlagene Unterhaltungselektronikkonzern Grundig wird 1.700 Mitarbeiter bis zum Jahresende 1997 entlassen. An den deutschen Standorten des Konzerns arbeiten zur Zeit noch 7.000 Menschen. Allein aus der Verwaltung und dem Vertrieb werden laut gestern vorgestelltem Sanierungskonzept 1.200 Mitarbeiter entlassen. Grundsätzlich sei das Unternehmen trotz aller Probleme sanierungs- und überlebensfähig, sagte Grundig-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Schwarz-Schilling. Er widersprach auch allen Gerüchten, daß er sich aus dem Aufsichtsratsgremium zurückziehen werde.

In dem Sanierungskonzept plant Grundig auch, die Wochenarbeitszeiten ohne vollen Lohnausgleich zu erhöhen und die Arbeitszeit flexibler zu gestalten. Nur mit weiteren drastischen Einschnitten bei Personal-, Material- und Sachkosten könne Grundig als eigenständiges Unternehmen überleben, betonte Schwarz-Schilling. Die Sanierungsvorschläge hat die Unternehmensberatung Roland Berger erarbeitet. Demnach stehen die Chancen für eine erfolgreiche Sanierung und Rückkehr in die Gewinnzone aus eigener Kraft gut. Noch sind jedoch die Verluste 1996 um 30 Millionen Mark größer als erwartet und belaufen sich auf 382 Millionen Mark.

Grundig plant, trotz aller Schwierigkeiten nicht ins Ausland abzuwandern und die Produktpalette zu straffen. Das Unternehmen will sich zudem auf das Geschäft mit Autoradios, Audio- und HiFi-Technik sowie Telekommunikation konzentrieren. Grundig kämpft seit dem überraschenden Rückzug des Mutterkonzerns Philips zu Jahresanfang ums Überleben. Das niederländische Unternehmen hatte die unternehmerische Führung bei Grundig nach zwölf Jahren aufgekündigt, weil es die hohen Verluste von Grundig nicht länger ausgleichen wollte.

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