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Gegen die Macht am Main

■ 20.000 Stahlarbeiter demonstrierten in Frankfurt gegen die Herrschaft der deutschen Banken

Berlin/Frankfurt (taz) – Etwa 20.000 Stahlarbeiter demonstrierten gestern in Frankfurt gegen die Macht der Banken. Hätten sich nicht Krupp-Chef Gerhard Cromme und Thyssen-Vorstand Dieter Vogel am Tag zuvor auf eine Fusion ihrer Stahlsparten geeinigt, wären es wohl doppelt so viele geworden. Die Betriebsräte der beiden Konzerne und die IG Metall Nordrhein-Westfalen sehen die Deutsche und Dresdner Bank als Drahtzieher der ursprünglich geplanten feindlichen Übernahme von Thyssen durch Krupp.

„Der Casino-Kapitalismus ist eine Gefahr für die Allgemeinheit geworden“, wetterte IG-Metall-Chef Klaus Zwickel gegen die gläserne Fassade der Deutschen Bank. Mit einer „Geheimanalyse für eine Gespensterschlacht“ hinter dem Rücken der Arbeitnehmer hätten die Banken die Übernahme „generalstabsmäßig geplant“. Deshalb müsse ihr Machtmißbrauch endlich zu einem Thema in Deutschland und Europa werden.

Auch der nun einvernehmlich geplante Stahlriese unter Führung von Thyssen wird Standorte stillegen und Arbeitsplätze abbauen. Details wollten Krupp und Thyssen gestern nicht bekanntgeben, schließlich laufen die Verhandlungen noch. 6.000 Krupp-Stahlarbeiter sind daher gestern in einen unbefristeten Streik getreten. Erst wenn der Krupp-Betriebsrat eine schriftliche Garantie habe, daß es keine Entlassungen gebe, werde die Arbeit wiederaufgenommen. ufo Bericht Seite 7

Reportage Seite 15

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