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■ QuerspalteFrauen können so hart sein

Frauen gemeinsam sind stark, solidarisch und eine Wucht. Das wissen wir, so haben wir's gelernt. Andererseits ist nicht minder unbestritten, daß niemand zu einer Frau so gemein sein kann wie eine andere Frau.

Erst dieser Tage, mittags in der Frühfrühlingssonne vor einem Café am Ufer des Landwehrkanals sitzend, wurde ich Ohrenzeuge des folgenden, eher einseitig geführten Frauendialogs:

Erste Frau: „Um die Ecke ist ein klasse Secondhand-Laden. Laß uns da reingeh'n. Du hast eine total gute Secondhand-Figur.“ Die zweite Frau: Läßt beinahe ihre Kaffeetasse fallen und schweigt ungläubig – hat sie richtig gehört?

Oh ja. Denn die erste Frau wullackt munter weiter: „Wirklich – eine total gute Secondhand-Figur hast du.“ Und plaudert und schnattert sich um Kopf und Kragen, daß man sich fragt: Ist die so unschuldig, oder sind das schon die Weihen allerhöchster Durchtriebenheit?

Menschlich noch viel fieser und abgründiger sind Frauen aber, wenn sie über Männer reden. Diese Wahrheit soll ebenfalls durch ein Beispiel aus der wirklichen Wirklichkeit untermauert werden: Im Zeitungskiosk bittet eine Frau um eine Geburtstagsglückwunschkarte. „Soll's ein bißchen was Nettes sein?“ fragt die Kioskbesitzerin, doch die Kundin winkt ab: „Nö, nicht nötig – ist für 'nen Mann.“

Muß ich noch weiteres Beweismaterial vorlegen? Bitte sehr, es ist reichlich da. In einer Buchhandlung entwickelt sich zwischen einer Kundin und der Buchhändlerin dieses Gespräch:

Die Kundin, eine ältere Dame: „Ich hätte gern ein Geschenk für meinen Mann.“ Die Buchhändlerin, eine junge Frau: „Tja – ich kenne Ihren Mann ja nun nicht. Wofür interessiert er sich denn so?“

Die Kundin denkt nach, eine ganze lange Minute lang, und sagt dann, wie von tausend Jahren Ehe ausgelöscht: „Eigentlich für gar nichts.“

Darauf die trotz ihrer Jugend lebenskluge Buchhändlerin: „Dann nehmen Sie doch etwas über den Zweiten Weltkrieg.“ Wiglaf Droste

Lesen gegen das Patriarchat

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