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Auf den Spuren der Eiszeit radeln

Die erste VeloTour 97: Von Ahrensfelde nach Altranft. Bergauf, bergab, durch Ahornalleen und Mischwälder, am Storchenmuseum, einer Windmühle und mehreren Seen vorbei  ■ Von Martin Zeise

Die 60 Kilometer lange Strecke führt etwa je zur Hälfte auf ruhigen Landstraßen und auf stillen Waldwegen. Etwas Kondition sollte man schon mitbringen, da mehrere, mitunter steile Anstiege zu bewältigen sind. Wer die Tour in umgekehrter Richtung befahren möchte, muß auf den ersten sechs Kilometern rund 100 Meter Höhenunterschied überwinden.

Der Ausflug beginnt in Ahrensfelde, dem Endpunkt der S-Bahn- Linie 7. Von dort aus geht es zunächst durch das Dorf Ahrensfelde, an dessen Ende man nach rechts abbiegt. Jetzt eröffnet sich dem Radler eine landwirtschaftlich geprägte Landschaft. Nach rund drei Kilometern erreicht man Mehrow, wo man in der Ortsmitte links abbiegt. Immer auf der Asphaltstraße bleibend, wird der Ortsteil Trappenfelde nördlich umfahren. An der nächsten Kreuzung asphaltierter Straßen biegt man nach links ab und gelangt nach wenigen Kilometern nach Krummensee, wobei eine etwa ein Kilometer lange Pflasterstraße zu bewältigen ist. An der Hauptstraße im Ort biegt man zuerst nach links und hinter der Kirche wieder nach rechts ab. Nach wenigen hundert Metern wird wieder ein, wenn auch mit einigen Schlaglöchern durchsetzter Asphaltweg erreicht, der immer geradeaus befahren wird und sich dann in einen Feldweg verwandelt.

Vom Schloß blieb nur der Schloßsee übrig

In Wegendorf ist zunächst eine neue Einfamilienhaussiedlung zu sehen, die im starken Kontrast zum alten märkischen Dorfkern steht. Durch eine herrliche Ahornallee gelangt man nach Wesendahl, das in Richtung Hirschfelde verlassen wird. Zwei Kilometer hinter dem Ortsausgang biegt der Weg nach rechts in den Wald Richtung Gielsdorf ab. Nach knapp einem Kilometer abschüssiger Fahrt biegt man links in einen Waldweg ein.

Die nächsten 3,5 Kilometer der Strecke gehen, teilweise asphaltiert, aber auch mit einigen kurzen sandigen Stücken, durch den Gamengrund. Dieser entstand in der Eiszeit als Abflußrinne, die sich teilweise über 50 Meter tief in die Landschaft eingeschnitten hat. Heute ist das Tal mit einem prachtvollen Mischwald bewachsen, durchsetzt von einigen Wiesen. Nach 3,5 Kilometern gelangt man an eine Wegkreuzung, auf der der Weg nach rechts in Richtung Heidekrug abbiegt. Auf den nächsten 800 Metern geht es mit etwa 10 Prozent steil bergauf. „Oben“ angekommen gelangt man schnell auf eine Straße, in die man nach links einbiegt. Nach etwa 500 Metern sieht man ein Kasernengelände, das heute dem Bundesamt für Zivilschutz gehört. Nach rechts gehen zwei Wege, von denen auf dem zweiten, gekennzeichnet durch das Flurstück 4261, sich die Tour fortsetzt. Sich leicht rechts haltend, bleibt man jetzt immer auf dem Hauptweg und erreicht bald die nächste Eiszeitrinne mit den Lattseen. An dem südlich gelegenen Grossen Lattsee kann man auch eine Badepause einlegen. Der Weg wird nach links Richtung Norden fortgesetzt, und nach kurzem Anstieg kommt man auf eine Straße, in die man nach rechts einbiegt. Wiederum nach etwa 500 Metern ist links ein Waldweg zu sehen, der zur idyllisch im Wald gelegenen Dorfstelle Blumenthal führt. Am Ortsausgang hält man sich halb rechts. Auf einem mit feinen Split befestigten Weg erreicht man leicht steigend die aphaltierte Ortsverbindung von Proetzel nach Biesow, die man 500 Meter nach links befährt. Rechts ist dann ein mit einem Baum abgesperrter, asphaltierter Waldweg zu sehen, auf dem man Sternebeck erreicht. An der Kirche in der Ortsmitte biegt man nach links auf die Hauptstraße und gelangt damit nach Harnekop. Hier stand einmal ein Schloß, von dem allerdings nur der Schloßsee übriggeblieben ist. Die gleichnamige Gaststätte im Ort hat eine umfangreiche Speisekarte und bietet genügend Platz für Radwanderer. In direkter Ortsnähe (hinter der Gaststätte nach links fahren, zwei Kilometer) befindet sich der ehemalige Führungsbunker des DDR-Verteidigungsministeriums, der heutzutage besichtigt werden kann.

Gute Aussicht auf den nördlichen Oderbruch

Die Tour geht weiter auf der Straße in Richtung Dannenberg. Nach vier Kilometern wird ein größeres Waldgebiet erreicht, und die Strecke setzt sich nach rechts wieder auf Waldwegen fort. An der ersten Weggabelung geht es nach links über zwei Kilometer abwärts. Man gelangt wieder an eine Gabelung, bei der man den Weg nach rechts in Richtung Baasee fortsetzt. Dabei sind auf dem nächsten Kilometer nochmals einige Höhenmeter zu überwinden. Nach weiteren anderthalb Kilometern gelangt man nach Sonneburg, einem kleinen Dörfchen, das hauptsächlich aus Wochenendgrundstücken besteht. Am Ortsausgang hält man sich links auf der Straße nach Altranft. Diese ist zur Zeit noch eine recht unangenehme Pflasterstraße, die Rekonstruktionsarbeiten haben aber schon begonnen. Etwa auf der Hälfte der vier Kilometer langen Straße hat man eine gute Aussicht auf den nördlichen Oderbruch. In Altranft angekommen, überquert man die B 167 und erreicht nach etwa 400 Metern das Schloß als Zentrum des Museumsdorfes, in dem neben der Kirche auch noch mehrere rekonstruierte Gebäude (unter anderem ein Fischer- und ein Backhaus) sowie eine nahe gelegene Bockwindmühle und ein Storchenmuseum zu besichtigen sind. Im Dorf gibt es mehrere Cafés und Gaststätten, in denen man sich nach der Tour stärken kann. Vom Bahnhof am Südrand des Ortes gelangt man wieder zurück nach Berlin.

Abfahrt der Züge ab Altranft: zweistündlich über Wriezen direkt nach Lichtenberg oder (etwas schneller, aber mit einmaligem Umsteigen in Eberswalde) über Bernau.

Empfehlenswerte Karten: ADFC- Regionalkarte Berlin und Umgebung (Bielefelder Verlagsanstalt), Radwanderkarte Berliner Umland/ Nordost (Stadt & Land Verlag).

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