Interview: Bodo Michael Lange: „Gutes Klima“
■ Warum ein Friseurmeister für die Grünen in die Bürgerschaft will
taz: Herr Lange, was reizt einen Friseur an Hamburgs GAL?
Bodo Michael Lange: Die GAL ist die einzige Partei, mit der neue Ideen in der Arbeitsmarktpolitik in Hamburg umzusetzen sind.
Diese Kompetenz wird doch eher der SPD zugeschrieben.
Das war mal. SPD und CDU sind zu eingefahren. Deren Wirtschaftspolitik läuft doch nach dem Muster: Flächen betonieren und subventionierte Industriebetriebe draufsetzten, die kaum Arbeitsplätze schaffen.
Was würde der Abgeordnete Lange dem entgegensetzen?
Wir brauchen Beschäfti-gungsprogramme gerade für die Klein- und Mittelbetriebe. Auch eine Reform des Dualen Ausbildungssystems, zum Beispiel die Abschaffung des Blockunterrichts, würde im Handwerk für mehr Ausbildungsplätze sorgen.
Das sagt die CDU auch.
Ich habe nichts dagegen, wenn die auch mal eine gute Idee haben.
Klingt nach schwarz-grün.
Nein, das klingt eher nach rotgrün. Die SPD in Hamburg muß unbedingt entlastet werden, um es ironisch auszudrücken. Die brauchen ordentlich Druck, damit sich in dieser Stadt was sinnvoll ändert. Den kann nur die GAL machen.
Woher kommt diese Zuneigung zu den früher als wirtschaftsfeindlich verschrienen Grünen?
Die GAL ist gegenüber dem größten Arbeitgeber dieser Stadt, dem Handwerk, sehr viel offener und konstruktiver geworden in den vergangenen Jahren. Das Klima zwischen Kammer und den Grünen ist gut.
Fragen: smv
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