: Gurke des Tages
Der unbeliebteste Nachname in Italien ist „porco“ – Schwein. Der Linguist Enzo Caffarelli fand jedenfalls heraus, daß in den letzten fünf Jahren hauptsächlich Menschen mit dem unseligen Nachnamen „Schwein“ Anträge auf Namensänderung gestellt haben. Viele heißen nun nicht mehr „porco“, sondern „parco“ – Park. Auch das andere Wort für Schwein, „maiale“, ist furchtbar unbeliebt und wird gern in Hübscheres wie „Maia“ abgewandelt. Auch nicht geschätzt wird der Nachname „troia“, derb für „Hure“. Doch genau wie hierzulande wird mit Schwein und Sau sehr gern ge- und beschimpft. Neben „porca miseria“ (Sauelend) und „porco cane“ (Hundselend) gilt „porca troia“ als der Gipfel der Beleidigungen – nach dem hiesigen Blasphemie-Reiz-Reaktionsschema-Verständnis wäre es wohl das ebenfalls beliebte „porca madonna“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen