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Kerosinspuren aus Nahost

■ Netanjahu und Arafat suchen Hilfe: Einer in Washington, einer in Delhi

Jerusalem/Gaza (dpa/taz) – Während der Nahost-Friedensprozeß zerbröselt reisen Israels Ministerpräsident und der Chef der palästinensischen Autonomieverwaltung durch die weite Welt. Benjamin Netanjahu jettete gestern in die USA, Jassir Arafat nach Indien. Netanjahu soll heute mit US- Präsident Bill Clinton zusammentreffen. Arafat will bei einer Konferenz der Blockfreien-Staaten in Delhi Unterstützer finden.

Vor seiner Abreise übermittelte Arafat einen Brief an Clinton, in dem er um Druck auf Netanjahu bat. Weitere Siedlungsaktivitäten müßten gestoppt werden, falls der israelisch-palästinensische Gesprächsprozeß wirklich wieder aufgenommen werden solle.

Für die israelische Regierung machte jedoch Kabinettssekretär Danny Naveh deutlich, daß es in der Siedlungsfrage und vor allem in der Frage der Ost-Jerusalemer Siedlung Har Homa kein Einlenken geben werde. Hauptzweck der US-Reise Netanjahus sei es, die Palästinenser dazu zu bewegen, den Terror zu bekämpfen. „Israel steht zu seinen Entscheidungen in der Frage Har Homa und zur Terrorbekämpfung“.

Unterdessen gab es Hinweise darauf, daß parallel und im Anschluß an das Treffen zwischen Netanjahu und Clinton auch eine hochrangige Palästinenserdelegation Gespräche in den USA führen wird. So werden Chefunterhändler Saib Erekat sowie Arafat-Stellvertreter Abu Masen und auch Ratsvorsitzender Abu Ala in die USA fliegen, hieß es gestern dazu in Gaza.

Ungeachtet der starken Spannungen hat die israelische Regierung in den vergangenen Tagen nach Medienangaben den Bau weiterer 2.000 Wohnungen in den besetzten Gebieten genehmigt. Die israelische Zeitung Jediot Ahronoth berichtete gestern, 1.500 Apartments sollten in der Siedlung Givat Se'ev nördlich von Jerusalem, 310 in Ganim nahe der Autonomiestadt Dschenin im Norden des Westjordanlandes und die übrigen in den Siedlungen Scharei Tikva und Karnei Schomron gebaut werden.

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