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Synode ohne Streit

■ NEK: Diskussion um eheähnliche Gemeinschaften wird ausgesetzt

Der Streit in der Synode der Nord-elbischen Kirche (NEK) um das Anerkennen eheähnlicher Gemeinschaften wird vermutlich für drei Jahre ausgesetzt. Nachdem das höchste Kirchenparlament für Hamburg und Schleswig-Holstein im Februar seinen Beschluß vom März 1996 bestätigt hatte, diese Partnerschaften als mögliche Lebensformen zu akzeptieren, war es zu heftigen Kontroversen gekommen. Da die Bischofsmehrheit ihr Veto gegen den Februar-Beschluß eingelegt hatte, steht das Thema eheähnliche Gemeinschaften an diesem Sonnabend in Rendsburg erneut auf der Tagesordnung der Synode der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Die Kirchenleitung will der Synode vorschlagen, auf neue Beschlüsse zu verzichten und ein Moratorium für drei Jahre zu beschließen. In einem Beschlußentwurf heißt es, „da die Argumente zum Thema 'Anerkennung eheähnlicher Partnerschaften' zur Zeit ausreichend ausgetauscht sind, sollen zu diesem Thema keine neuen Beschlüsse gefaßt werden, vielmehr sollen die Positionen in einem weiteren Beratungsgang in den Gemeinden, Diensten und Werken diskutiert werden“. Anschließend soll die 13köpfige Kirchenleitung der Synode einen neuen Beschlußvorschlag unterbreiten.

Dieser Vorschlag enthält erneut Zündstoff. Er regt an, die ablehnenden Stellungnahmen des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) zum Synodenbeschluß mit einzubeziehen und „auf diese Stimmen zu hören“. Die Mehrheit der Synodalen wird dies nicht wollen, wird in Kirchenkreisen vermutet. Eine erneute Diskussion über diese Frage gilt daher als sicher. dpa

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