piwik no script img

KommentarDoppelt konsequent

■ Warum Hamburgs Grüne unbedingt gemeinsam regieren wollen

Die GAL will in Hamburg regieren. Nur das und nichts anderes hat sie am Sonnabend beschlossen, als sie über die Person der Spitzenkandidatin entschied. Auf den so medien- und wählerwirksamen ersten Platz wurde schlicht die Frau gesetzt, die Hamburgs Grüne als Garantin für optimalen Wahlerfolg betrachten: Krista, der Publikums-Sager.

Die Nominierung der profilierten Reala ist nur die konsequente Fortsetzung des Weges, den die GAL programmatisch bereits eingeschlagen hat. Die Debatte um nicht verhandelbare Knackpunkte, die dem einzig möglichen Koalitionspartner SPD präsentiert werden sollen, ist schon seit März vom Tisch. Verhandelbar sei alles, so beschloß die GAL damals flügelübergreifend sibyllinisch, beliebig aber solle nichts sein.

Denn viele Mitglieder und noch mehr Funktionäre in Partei und vor allem Fraktion sehnen sich schon zu lange nach politischer Macht. Auch die Mehrzahl der Linken, nicht zuletzt Sagers Gegenkandidatin Anna Bruns, ist es leid, sich mit dem zu bescheiden, was sie gute Oppositionspolitik nennt.

Doch das überzeugende Votum für Krista Sager, das hat die GAL ebenso konsequent klargestellt, ist kein Freibrief für den Realo-Durchmarsch auf die Senatsbänke. Überraschend viele linke und unabhängige KandidatInnen wurden, nicht wenige in Kampfkandidaturen zu Lasten des Sager-Maier-Flügels, auf sichere Listenplätze gesetzt.

Die Botschaft, die von der Mitgliederversammlung ausgeht, ist unmißverständlich: Wir wollen regieren – aber gemeinsam. Sven-Michael Veit

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen