■ Die Pfanne ist rund
: Lecker Cottbussis

Unser besonderer kulina-risch-fußballerischer Service: Zu jedem Spiel des geschmacksneutralen SV Werder liefern wir das gaumenumschmeichelnde Rezept zum Gegner (heute Karlsruher SC). Die Autoren garantieren für Qualität. Tim Klabhenn, Wirt und Klassekoch des „Filz“in der Horner Straße, und Otmar Willi Weber, Radio-Bremen-Moderator und Klasseesser.

Den Karlsruhern dürfte der Ausflug nach Cottbus auf den badischen Feinschmeckermagen geschlagen sein und deshalb empfehlen wir zu der heutigen Partie auch ein leichtes Gericht, das ein wenig der kommenden Spargelsaison vorgreift: Grüner Spargel. Der ist zur Zeit schon recht preiswert auf dem Markt zu bekommen.

Dazu brauchen wir leckeren Parmaschinken. Den finden wir zum Beispiel im italienischen Fachgeschäft von Carmelo Rende in der Bismarckstraße 157/159. Dort lassen wir uns auch gleich den Parmaschinken hauchdünn schneiden (was richtig hauchdünn scheinbar nur Italiener beherrschen) und nehmen uns ein Eckchen Parmesan für's Raffinement mit.

Pro Person rechnen wir acht Spargelstangen und vier Scheiben Parmaschinken. Damit werden für jeden zwei Pfannkuchen gefüllt. Nicht nur eine schöne mathematische, sondern auch eine recht leckere Reihe.

Aber der Reihe nach: Zunächst bereiten wir die Pfannkuchen, die von uns für diese Woche den Kosenamen „Cottbussis“bekommen.

Dafür brauchen wir: 80 Gramm Mehl, 1/4 Liter Milch, 4 Eier, 1 Prise Salz, und reichlich gute Butter.

Mehl sieben und mit der Milch verrühren. Eier mit der Gabel schlagen und mit dem Schneebesen unter die Milch-Mehl-Masse rühren, mit einer Prise Salz abschmecken. Wer die „Cottbussis“ganz locker haben möchte, der trennt Eiweiß von Eigelb, schlägt es steif und hebt es erst zum Schluß unter den Teig.

Nun in einer Teflon- oder Gußpfanne reichlich Butter auslassen und die Küchlein dünn ausbacken. Pro Person zwei Stück sollen es sein und die stellen wir erstmal an die Seite.

Dann befreien wir den grünen Spargel von seinem hölzernen Ende und lassen ihn in einem großen Topf knapp fünf Minuten in heißem Wasser, nein, in einer feinen Brühe garen.

Die Brühe ist leicht hergestellt: 2 Liter Wasser, 1 Schuß Weißwein, 40 Gramm Butter, 1 Prise Salz und 1 Prise Zucker.

Alles zusammen aufkochen lassen, dann fünf Minuten bei kräftiger Hitze reduzieren. Dann also den grünen Spargel mit den Köpfen nach oben in den Topf. Nach ca. drei Minuten rausnehmen und in kaltem oder Eiswasser abschrecken. So behält der Spargel nicht nur schön Farbe sondern auch Biß (al dente).

Nun geht's an die Feinarbeit. Je ein Pfannküchlein mit zwei Scheiben Parmaschinken „ausschlagen“, vier Stangen Spargel draufIegen und dann schön einrollen.

Die Röllchen, zu Ehren des Cottbusser Trainers, nennen wir Sie mal „Geyer-Röllchen“dann in eine feuerfeste Form geben und mit geriebenem oder gehobelten Parmesan überstreuen. Nun für knappe drei Minuten ab in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen. Rausnehmen, auf dem Teller servieren und als letzten kleinen Pfiff einen Klacks Crème fraîche auf jedes Röllchen und darauf etwas kleingehackten Schnittlauch gestreut.

Jetzt fehlt nur noch eins: ein guter flüssiger Begleiter. Ein leichter Weißwein aus dem tiefen Süden der Republik, zum Beispiel ein Sasbachwaldener Alde Gott. Den Rivaner gibts im Fachgeschaft am Schüsselkorb schon für günstige 8,75 Mark und den Riesling aus der genannten Lage finden Sie im Wijnhus der Hanse für 9,2O Mark. Wohl bekomm's! Tim Kalbhenn Otmar Willi Weber