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Keine Gentlemen

■ Deutsche Fußballfunktionäre verärgert über Engländer und Uefa

Genf (dpa/taz) – Als „Sieger der ersten Schlacht um die WM 2006“ (Daily Mail) feierten sich gestern die Engländer, nachdem sich das Exekutivkomitee der Uefa tags zuvor nicht auf einen europäischen Bewerber für das Turnier festgelegt hatte. Franz Beckenbauer, Vizepräsident der DFB-Bewerbungskommission, kommentierte das Funktionärstreffen kopfschüttelnd: „Das ist ein Krampf. Stundenlang wird geredet, aber nichts wird entschieden.“

Die angebliche Vereinbarung zwischen DFB-Präsident Egidius Braun, dem ehemaligen Vorsitzenden des englischen Verbandes Bert Millichip und Uefa-Präsident Lennart Johannsson, England die EM 1996 zu geben und Deutschland dafür als Kandidaten für die WM ins Rennen zu schicken, ist endgültig vom Tisch. Der neue FA-Chef Ken Wiseman fühlte sich an diese ohnehin nicht gebunden und versichert zudem, gar nichts von der Absprache gewußt zu haben. „Es war ein Gentlemen Agreement. Das ist ein englischer Begriff“, beklagte sich Braun in Genf über die Konkurrenz.

Beim Fifa-Kongreß 1998 will die Uefa erneut beantragen, daß pro Kontinent nur noch ein WM- Bewerber zugelassen wird. Ähnliche Vorschläge hat die Fifa bisher aber abgeblockt. Somit werden England und Deutschland wahrscheinlich bis zur endgültigen Vergabe der WM 2006 in drei Jahren konkurrieren.

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