: Schutzhütte gegen Bildungsklau
■ Aktionskomitee hofft auf neues Publikum auf dem Campus
Die Hamburger Universität hat einen neuen Fachbereich: Der „Fachbereich 20 für Zukunftgestaltung“, gegründet vom Aktionskomitee (AK) gegen Bildungsklau, hat seinen Sitz in der „Bildungsschutzhütte“auf dem Campus, im Windschatten der begehbaren Skulptur.
Die Bretterbude, dank nützlicher Zimmermanns-Erfahrungen aus dem Wendland in wenigen Tagen errichtet, soll hochschulpolitischen Initiativen einen Raum geben, so öffentlich wie möglich. „Viele, die sich vielleicht engagieren würden, trauen sich nicht in den AStA-Trakt“, erklärt Boris Lotze vom AK. „Und viele Inis, die bislang im stillen Kämmerlein hocken, sollen hier zusammenkommen“, ergänzt Komitee-Kollege Arne Hintz.
Nicht nur Glaube an und Hoffnung auf Engagement und Vernetzung trieb das Komitee zum Budenbau, es wird hier auch gegen die Anfang der Woche im Wissenschaftsausschuß der Bürgerschaft behandelte Novellierung des Hamburger Hochschulgesetzes (HmbHG) protestiert. Denn das AK wendet sich entschieden gegen die im neuen HmbHG vorgesehene „Zwangsbeglückung“, sprich Zwangsberatung älterer Semester, sagt Hüttenbauerin Birgit Reichel, ist gegen die Verstärkung der Stellung der Fachbereichssprecher und überhaupt gegen die Auslieferung der Uni an die unsoziale Marktwirtschaft.
Und „weil wir davon ausgehen, daß sich die Situation auch in diesem Semester weiter zuspitzt“und bestimmt noch mehr Studierende ihrer Empörung über Entdemokratisierung der Uni Ausdruck verleihen wollten, so André Finck von den „Jungen KommunistInnen“, soll die Bretterbude ein Zeichen setzen. „Vielleicht entsteht hier ja noch ein ganzes Hüttendorf.“
Ulrike Winkelmann
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