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IG-Metall-Chef verteidigt 32-Stunden-Woche

■ Doch andere Gewerkschafter halten Klaus Zwickels Vorschlag für unrealistisch

Hamburg (AP) – Der Vorstoß des IG-Metall-Vorsitzenden Klaus Zwickel zur 32-Stunden-Woche stößt bei den Gewerkschaften weiterhin auf Skepsis. Nach DGB- Chef Dieter Schulte ging auch dessen Stellvertreterin Ursula Engelen-Kefer auf Distanz. „Keine Gewerkschaft sagt, daß die 32-Stunden-Woche flächendeckend umgesetzt werden muß“, sagte sie am Wochenende. Eine weitere Arbeitszeitverkürzung sei kein Patentrezept zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Sie könne aber zusammen mit anderen Maßnahmen einen Beitrag für mehr neue Stellen schaffen. Im Gegenzug könne dies auch zu einer stärkeren Arbeitszeitflexibilisierung führen. „Auch über Samstagsarbeit kann anders als bisher nachgedacht werden.“ Schulte hatte bereits in der vergangenen Woche die 32-Stunden-Woche eine „avantgardistische Zielmarke“ genannt.

Unterdessen verteidigte Zwickel seinen Vorschlag. Dem Spiegel versicherte er, in Betriebsvereinbarungen könnten beide Seiten vor Ort verbindlich klären, ob für Verzicht auf Lohnausgleich Stellen gesichert oder neu geschaffen würden. „Bei dem Betrieb, der keine Neueinstellungen vornimmt, ist ein 100prozentiger Lohnausgleich notwendig.“ Für Ausnahmefälle, in denen Zusagen aus objektiven Gründen nicht eingehalten werden könnten, müsse es einen Regelungsmechanismus geben. Zwickel räumte ein, daß die Idee auch in der IG-Metall-Führung umstritten ist. Deswegen werde derzeit in der IG Metall über ein „Bündel von Arbeitszeitverkürzungsschritten und -modellen“ diskutiert.

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