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Kämpfe im Kaukasus

■ Der armenisch-aserbaidschanische Waffenstillstand ist zerbrochen

Moskau/Eriwan/Baku (dpa/ AP) – Armenische und aserbaidschanische Truppen haben sich gestern erneut Gefechte um die in Aserbaidschan gelegene armenische Enklave Berg-Karabach geliefert. Auf beiden Seiten würden an verschiedenen Stellen der gemeinsamen Grenze Artillerie und Infanterie eingesetzt, teilte das armenische Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Eriwan mit. Zugleich dementierte ein Sprecher des Ministeriums Angaben Aserbaidschans, bei den schwersten Kämpfen seit dem Waffenstillstand vor drei Jahren seien seit Samstag mindestens 50 Menschen getötet oder verletzt worden.

Die Regierungen in Eriwan und Baku beschuldigten sich gegenseitig, das Feuer eröffnet zu haben. Die Präsidenten Armeniens und Aserbaidschans, Lewon Ter-Petrosjan und Gaidar Alijew, vereinbarten den Angaben zufolge in einem Telefongespräch, den Militärbehörden beider Länder die Anweisung zu geben, den Waffenstillstand einzuhalten. Armenien und Aserbaidschan befinden sich seit Jahren im Konflikt wegen der nach Unabhängigkeit strebenden armenischen Enklave Berg-Karabach.

Das in Aserbaidschan gelegene, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnte Berg-Karabach ist zwischen den beiden früheren Sowjetrepubliken umstritten. Vor drei Jahren unterzeichneten beide Seiten ein Waffenstillstandsabkommen. Seither stecken die Friedensgespräche praktisch in der Sackgasse; bis auf vereinzelte Zusammenstöße wurde die Waffenruhe aber bislang eingehalten. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vermittelt in dem Konflikt.

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