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Leihmütter locken Zwerggänse

■ Der Nationalpark Wattenmeer ist fest in Vogelhand

Reger Verkehr im Nationalpark Wattenmeer: Ob auf der Durchreise oder zur Brutpflege – Hunderttau-sende von Vögeln halten sich schon jetzt vor der Westküste Schleswig-Holsteins auf.

Die Reisenden – Nonnen- und Ringelgänse, Pfuhlschnepfen, Knutts und Sandregenpfeiffer –, die das Wattenmeer als nahrungsreichen Rastplatz auf dem Weg vom Winterquartier ins Brutgebiet nutzen, treffen hier auf die Nestbauer. So haben die Austernfischer bereits ihre Reviere besetzt, Hunderte von Brandseeschwalben inspizieren schon mal ihren traditionellen Brutplatz auf der Vogelinsel Trischen.

Unter den Zugvögeln haben die Ornithologen ein Grüppchen Zwerggänse besonders ins Herz geschlossen: Der früher vor allem in Skandinavien häufig vorkommende Brutvogel ist vom Aussterben bedroht, weil er im Winterquartier, dem Donaudelta und der ungarische Pußta, zu stark bejagt wird. Schwedische Vogelkundler versuchen nun, den Nachwuchs zu überlisten: Sie nutzen Nonnengänse als „Leihmütter“, mit denen die Kleinen im Winter statt nach Südosteuropa in die Niederlande ziehen sollen. Daß der Trick funktioniert, zeigt die Rast des 20köpfigen Zwerggänsetrupps in Schleswig-Holstein – auf dem Weg vom holländischen Überwinterungs- ins skandinavische Brutgebiet. lno

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