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Kein Dornröschenschlaf

■ Zahme Bürgerschaftsdebatte über die Neugestaltung Hamburger Schulen

Die große Anfrage der GAL-Fraktion im Rathaus hatte ihren Namen verdient. 47 Einzelfragen stellten die Grünen zum Thema Schulentwicklung. Der Senat antwortete auf 19 Seiten, mit Listen zu sämtlichen Schulversuchen, interkulturellem Unterricht sowie von den Schulen, die sich in ihrem Stadtteil engagierten.

So umfangreich die Antwort, so zahm die gestrige Grundsatzdebatte in der Hamburger Bürgerschaft. „Schule neu gestalten“lautete deren Titel hochtrabend. Die Lehranstalten müssen demokratischer, transparenter und selbstkritischer werden, stimmte Schulsenatorin Rosemarie Raab (SPD) dem GALier Kurt Edler zu: „Auch wenn es Ihnen vielleicht unangenehm ist: Da stehen wir Seite an Seite“.

Für die CDU-Abgeordnete Ingeborg Knipper war das nichts Neues. Der Senatsantwort beschied sie, diese sei „als Nachschlagewerk ganz brauchbar“. Neue Informationen enthalte sie jedoch nicht – und überhaupt werde es Zeit, „mit dem Theoretisieren endlich aufzuhören“. Zunächst sei eine Analyse der Zahlen geboten.

Die wünschte sich auch GAL-Fraktionssprecher Willfried Maier. Außerdem müßten SchülerInnen stärker über ihren Unterricht mitbestimmen. „Wir brauchen politische Rückendeckung für verbesse-rungswillige Schulen“forderte Maiers Parteikollege Edler.

Interne Reformen müssen aus den Schulen selbst kommen, erklärte derweil Schulsenatorin Raab. Der Staat könne nur den Rahmen dafür schaffen. Ohnehin lege bei Hamburgs Lehranstalten weniger im Argen, als die GAL behaupte: „Die Schulen liegen nicht im Dornröschenschlaf.“

Judith Weber

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