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Der Straßenkehrer

Salcuni, Pietro, Sechzehn, siebzehn Jahre arbeite ich hier. Komme aus Italia. Immer bei den Straßenkehrern. Vorher war ich bei einer anderen Firma.

Ich muß noch etwas warten, bis ich in Rente gehen kann. Insgesamt bin ich fünfunzwanzig Jahre in Deutschland, meine Familie lebt in Italien, bin alleine hier. Wohnen tue ich in einer Zwei-Mann- Unterkunft der Stadt. Jeden Monat schicke ich Geld nach Hause. Telefoniere oft mit der Familie und mache auch Urlaub zu Hause. Ja, jeden Monat tue ich Geld überweisen, das ist doch normal. Drei Kinder habe ich, die sind aber schon groß. Meine Familie war von Anfang an in Italien, und ich lebe schon immer so in Deutschland, von Anfang an, immer in Zwei-Mann-Unterkünften. Der andere arbeitet auch bei der Stadt, aber in einem anderen Stadtteil.

Das Wetter macht mir nicht viel aus, ich bin es so gewohnt, mal kalt, mal warm, Dreck und Staub. Ob es regnet oder schneit, das macht nix. Ich bin jeden Tag mit den Kollegen hier zusammen, wir kennen uns, brauchen nicht viel zu reden. Wir haben immer die gleiche Strecke, die gleichen Unterführungen und die gleichen Haltestellenbereiche und die gleichen Papierkörbe zu reinigen. Wenn große Feste sind, Volksfest, Frühlingsfest, Fastnacht und so, da müssen wir viel mehr arbeiten. Auch bei den vielen Stadtfesten, immer müssen wir saubermachen.

Fotos und Texte haben wir dem Buch „Schichtwechsel“ von Manfred Neumann (Fotos) und Willy Schraffenberger (Textdokumentation) entnommen, das dieser Tage im Quell Verlag, Stuttgart, erscheint. Preis: 47 DM.

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