Blinder Passagier als Ghanaer abgeschoben

Der liberianische Flüchtling Andrews J., Anfang 1996 als blinder Passagier im Hamburger Hafen eingetroffen (taz berichtete), wurde gestern von Fuhlsbüttel aus nach Ghana abgeschoben. Dies wurde erst durch ein Paßersatzpapier möglich, das die ghanaische Botschaft in Bonn ausstellte, obwohl ihr keine ghanaische Geburtsurkunde des Liberianers vorlag. Im vergangenen Sommer hatte die Botschaft keinen Paßersatz ausstellen wollen, da es sich bei J. um keinen ghanaischen Staatsbürger handele. Anfang dieses Jahres stellte sie dann doch einen Ersatzpaß aus, nachdem die zuständige Ausländerbehörde die Dienste des Hamburger Pandi Services in Anspruch nahm. Die auf Rückschiebung von blinden Passagieren spezialisierte Firma hatte bei der Einreise die Verpflichtung übernommen, den illegal eingereisten Liberianer wieder außer Landes zu bringen. Nach Ablauf des Asylverfahrens hat sie diesen Vertrag erfüllt, indem sie J. einen ghanaischen Ersatzpaß unter anderem Namen organisierte.