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Frau Hafenschifferin

■ Immer mehr Frauen führen Hamburg

Schon der Titel zergeht auf der Zunge: Der „Zweite Erfahrungsbericht über die Umsetzung des Gleichstellungsgesetzes“hat obendrein einen positiven Tenor. Die zuständige parteilose Senatorin Christina Weiss wirkte gestern regelrecht euphorisch. Tatsächlich sind von 530 Spitzenkräften im öffentlichen Dienst der Hansestadt 59 weiblichen Geschlechts. Seit 1993 ist der Frauenanteil von 7,7 auf 11,1 Prozent in die Höhe geschnellt. Gern wird in diesem Zusammenhang auf den Ortsamtsleiterposten verwiesen, auf dem zwei Frauen im Job-Sharing-System die Geschicke Wilhelmsburgs lenken.

Nicht genug der Vorzeigefrauen, tummeln sich doch beruflich Couragierte seit Inkrafttreten des Gleichstellungsgesetzes im April 1992 sogar im Hafen. Stolz blickt Hamburg auf eine Hafenschifferin und zwei Wasserschutzpolizistinnen im gehobenen Dienst. Drei Frauen höhlen zudem die Männerdomäne der Feuerwehr aus. „Das Instrumentarium der Frauenförderung hat sich als zukunftsfähig erwiesen“, frohlockte die Senatorin, obwohl in den Bereichen Füh-rungsstil oder Teilzeitarbeit noch einiges im Argen liege: „Wer Reformen in der Verwaltung erreichen will, muß sich bewußt mit den unterschiedlichen Prägungen und Erfahrungen von Frauen und Männern auseinandersetzen“, so Weiss.

Der Frauenanteil bei den BeamtInnen liegt im gehobenen Dienst bei 44, im höheren Dienst bei 43 Prozent. Bei den Angestellten beträgt der Frauenanteil in gehobenen Positionen 58, im höheren Dienst 37 Prozent. Auch die Arbeiterinnen haben sich um sechs Prozent vermehrt. In naher Zukunft werden die Ladies sogar Herrenbastionen wie das Amt für Wasserwirtschaft einnehmen, das unter anderem über die Schleusen wacht. lian

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