: Dachdecker im Ökofieber
■ Vom Solarziegel bis zum Wasserdach: Fachmesse „Dach und Wand“öffnet heute
Dächer als Regenwasserspeicher, als Stromspeicher oder begrünte Oase: Die weltweit größte Fachausstellung „Dach und Wand“in den neuen Messehallen auf der Bürgerweide gibt sich dieses Jahr bewußt ökologisch. Seit heute und bis einschließlich 10. Juni informieren 525 internationale Firmen aus 21 Ländern über die neuesten Trends und Innovationen rund ums Dachhandwerk. „Umweltbewußtsein“sei neuerdings gefragt in der Dachdecker-Branche, die sich jetzt als „Mittler zwischen Ökologie und Ökonomie“begreift, sagt Hans-Joachim Müssig, Geschäftsführer des „Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks“(ZDH).
Neue Trends aufgreifen müssen die Dachdecker wohl, denn im vergangenen Jahr hat die Branche fast drei Milliarden Mark weniger Umsatz gemacht. Grund sei die Krise im Baugewerbe, so ZDH-Geschäftsführer Müssig. Doch Sorgen mache man sich nicht, versichert er. Schließlich setzt der ZDH voll auf die Sanierung alter Gebäude. Damit würden zur Zeit fast 60 Prozent des Umsatzes eingefahren, der Neubau mache nur 30 Prozent aus.
Und so gehen die neuen Öko-Dachdecker auf der Bremer Messe mit Ökotrends an den Start. Der letzte Schrei fürs Ökodach: Solar-Dachziegel und umweltschonende Dämmstoffe aus Altpapier für private Bauherren und eine interessierte Architektenschar.
Wer sein Dach außerdem zum Regenwasserspeicher ausbauen will, kann sich über findige Rohrsysteme informieren. „Gründach – quo vadis“lautet ein weiteres Motto auf der diesjährigen „Dach und Wand“. kat
Die Messe soll heute um 9 Uhr eröffnet werden. Sie läuft bis zum 10. Juni, jeweils von 9 bis 18 Uhr (Eintritt: 18/ermäßigt 12 Mark). Während der Messe wird die Sonderschau „Norddeutsche Landschaften“auf der Bürgerweide präsentiert. Am 10. Mai ist ein Verbraucherforum rund ums Dach geplant. Parkplätze sind auf der Bürgerweide nur begrenzt vorhanden: Die Veranstalter bieten deshalb einen Park & Ride Service von der Universität aus an.
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