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KommentarFeurio

■ Warum in Schleswig-Holstein die grüne Hütte lichterloh brennt

Kein Rauch ohne Feuer, weiß der Volksmund. Und Qualm steigt schon seit Monaten in dichten Wolken auf über der grünen Partei in Schleswig-Hol-stein. Doch wer ein Strohfeuer vermutet hatte, der irrte: Die Hütte brennt lichterloh.

Der Streit zwischen den beiden Landesvorstands-SprecherInnen Antje Jansen und Klaus Müller ist so alt wie die rot-grüne Koalition an der Kieler Förde. Seit rund einem Jahr beharken sich die Protagonisten der beiden Flügel – und führen doch nur Stellvertreterkriege. Denn die Ursachen liegen tiefer.

Die Grünen im Land zwischen den Meeren sind tief gespalten. Auf der einen Seite die knappe Partei-Mehrheit der Koalitions-Befürworter. Nach dem erstmaligen Einzug in den Landtag im vergangenen Jahr setzten sie die langersehnte Regierungsbeteiligung durch. Und gingen auf ihrem Weg an die Macht nicht immer zimperlich mit den Befindlichkeiten der grünen Basis um. Wo gestaltet werden soll, da fliegen eben auch mal Späne.

Auf der anderen Seite die knappe Minderheit derjenigen, die rotgrünen Kompromissen mit unverhohlener Skepsis gegenüberstehen. Doch allzu penetrant pochen sie immer wieder darauf, die Gralshüter grünen Gewissens zu sein.

Einig sind sich beide Fraktionen nur noch in diesem Punkt: Mit kühler Berechnung haben sie, erstere nur taktisch etwas klüger als letztere, die jetzige Zerreißprobe herbeigeführt.

Wie immer diese enden mag: Hamburgs GAL ist gut beraten, im Nachbarland aufmerksam zu beobachten, wie Parteibrände entstehen und wozu sie führen können. Sven-Michael Veit

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