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Erfolg der Hafenarbeiter

■ Nach eintägigem Boykott schließt Reeder Tarifverträge für sechs Schiffe ab

Die phillipinischen Seeleute auf dem Überseefrachter „Horncloud“können aufatmen. Nachdem Hamburger Hafenarbeiter die Löscharbeiten des unter der Flagge Sri Lankas fahrenden Schiffes einen Tag lang boykottiert hatten (taz berichtete gestern), gab das britische Reederkonsortium London Ship Managers Ltd. am Dienstag abend seine starre Haltung auf. Der Reeder schloß für alle sechs Schiffe seiner Flotte Tarifverträge mit der Internationalen Transportarbeiter Föderation (ITF) ab. Diese Verträge sehen für Matrosen eine Mindestheuer von 1.100 Dollar pro Monat vor. Zuvor hatten die Filipinos rund 300 Dollar erhalten.

Auch gestern wurden die Aktionen der ITF und der Gewerkschaft ÖTV im Hamburger Hafen fortgesetzt. Für die Spitzenkandidatin der GAL, Krista Sager, ein willkommener Anlaß, sich wahlkämpferisch in Pose zu setzen. Als bisher einzige Politikerin begleitete sie die ITF-Trupps bei der Inspektion von Billigflaggenfrachtern. Einen Boykott erlebte sie nicht, denn zwei Schiffseigner hatten vorgebaut.

Sie kontaktierten die ITF schon bevor gestern ihre Billigflaggenschiffe den Hamburger Hafen erreichten und vermieden damit die kostenintensiven Verzögerungen bei den Ladearbeiten. Denn jeder zusätzliche Tag Liegezeit im Freihafen kostet einen Reeder rund 14.000 Mark. Aus Angst vor einem Boykott entschloß sich auch der dänische Reeder des Massencontainerfrachters „Mervaid Hawk“, dessen Schiff unter der Flagge der Bahamas fährt, für seine Seeleute ITF-Verträge abzuschließen.

Auch vor Gericht konnten ITF und ÖTV einen Erfolg verbuchen. Vor dem Landesarbeitsgericht zog das Hafenunternehmen Hansa Umschlag seine Berufung gegen ein Urteil des Hamburger Arbeitsgerichtes vom vergangenen Freitag zurück. Damit wurde nach Angaben der ÖTV das erstinstanzliche Urteil rechtswirksam, wonach die Aktionen der ITF „nicht unrechtmäßig“sind. flo

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