: „Unsere Väter – keine Verbrecher“
■ NPD will gegen Wehrmachtsausstellung demonstrieren
„Unsere Väter waren keine Verbrecher“, unter diesem Motto will die Bremer NPD am 28.5. ab 19.30 Uhr auf dem Goetheplatz gegen die Eröffnung der Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht“demonstrieren. Dies hat der Landesvorsitzende Helmut Walter mitgeteilt.
„Die NPD wendet sich gegen diese unsägliche Ausstellung, die das Ziel hat, auch den letzten Bürger davon zu überzeugen, daß wir von Grund auf ein Volk von Verbrechern sein sollen. Dieser Wahnsinn hat Methode“, schreibt die NPD, „denn nur ein Volk ohne Rückgrat, das sich schuldig fühlt, kann man melken wie eine Kuh und dann seine besten Söhne als Soldaten für fremde Interessen mißbrauchen.“Die Ausstellung sei ein „Angriff auf die Ehre unseres Volkes“. Die NPD werde, so der Pressetext drohend, „die Ausstellung in Bremen während ihrer Dauer begleiten“.
Die Jugendorganisation der NPD, Junge Nationaldemokraten, in der sich nach dem Verbot diverser rechter Gruppen auch frühere Führer der Bremer Neonazi-Szene gefunden haben, war schon zu der Demonstration nach München gegen die Wehrmachts-Ausstellung gereist.
In der Zeit der Vereinigung mit der DVU war es still um die NPD gewesen. Allerdings wird die NPD mit diesem Aufruf, falls die Kundgebung erlaubt wird, auch andere rechtskonservative Kreise ansprechen. Ein „Freundeskreis Bremer Bürger“(FBB) hatte schon in den vergangenen Tagen Flugzettel gegen die Wehrmachtsausstellung verteilt, auf denen eine Erklärung des früheren FDP-Politikers Manfred Brunner, der für den „Bund Freier Bürger“im Münchner Stadtparlament sitzt, verteilt. Auf der Rückseite des Flugzettels ist ein Text von Hennecke Kardel aus Hamburg abgedruckt, der in teilweise militärisch durchsetzer Sprache eine „familiäre Fleischbeschau“über den Vater und im Krieg gefallene Brüder von Jan Philip Reemtsma, dessen Institut für Sozialforschung die Ausstellung erarbeitet hat, verfaßt hat. Kostprobe: „Die Versorgung des gewalttätigen linken Untergrundes übernahm der arbeitsscheue Jan Philip Reemtsma... Bei Eröffnung seiner Wanderausstellung Verbrechen der Wehrmacht tauschten die Schmierer ihr schwarzes Leder in feldgrau... Des ungedienten Reentsma Befehl an den ungedienten Hannes Heer lautet: Zersetzung der Bundeswehrkraft ...“ K.W.
Der „ungediente“Hannes Heer hat zum Thema der Ausstellung „Vernichtungskrieg“einen Film „Als Soldaten Mörder wurden“produziert, der heute abend in Arte 20.45 Uhr gezeigt wird.
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