: Zerschlagung der AEG-Handyfabrik in Moabit
■ Nur 300 von 670 Jobs sollen erhalten bleiben. Verhandlungen mit Matra-Konzern
Nur 300 von heute noch 670 Arbeitsplätzen bei AEG Mobile Communication (AMC) sollen auf dem Werksgelände in Moabit erhalten bleiben. Über ein entsprechendes Konzept verhandeln Belegschaft und IG Metall mit dem französischen Matra-Konzern, dem die Fabrik für Handys und Funkgeräte gehört.
Matra will die Fertigung von Handys in seinem Werk in Frankreich konzentrieren und den Berliner Ableger deshalb schließen. Dagegen wehren sich die Beschäftigten – mit gewissen Erfolgsaussichten. Eine andere Firma, deren Namen man noch nicht nennen will, habe Interesse, einen Teil der Handyproduktion mit rund 300 ArbeiterInnen zu übernehmen, so der Betriebsrat.
Weitere 120 Jobs will Matra nach Brandenburg auslagern. Für die restlichen 250 Beschäftigten kommt vor der Arbeitslosigkeit vermutlich nur noch eine Warteschleife, die „Beschäftigungsgesellschaft“ heißt. Welcher Tätigkeit sich diese Firma widmen soll, ist noch nicht klar. Für zwei Jahre könnte Matra den 250 MitarbeiterInnen 80 Prozent des Lohns zahlen. Das Arbeitsamt würde Kurzarbeitergeld spendieren.
In einem Flugblatt kritisieren BürgerInnen des Bezirks Tiergarten, daß Betriebsrat und IG Metall die Verhandlungen mit Matra führen würden, ohne die Öffentlichkeit genau zu informieren. Dadurch werde die Möglichkeit verspielt, Gegenwehr zu organisieren. Hannes Koch
Infoveranstaltung der BI mit Betriebsräten: Freitag, 30.5., 18 Uhr, Restaurant Sahara Oase, Ottostr. 19 Ecke Turmstr.
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