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Moor kokelt noch tagelang weiter

■ Autofahrer setzte mit heißem Katalysator Moorgebiet bei Diepholz in Brand / 400 Feuerwehrleute waren das Wochenende über im Einsatz

Diepholz. Ein Autofahrer hat mit seinem Katalysator ein 30 Hektar großes Moorgebiet bei Diepholz in Brand gesetzt. Wie die Polizei am Sonntag in Diepholz mitteilte, brennt die Fläche zwischen Barnstorf und Arkeburg (Kreis Vechta) seit Freitag nachmittag. Wegen des windigen, trockenen Wetters werde der Brand erst in einigen Tage gelöscht sein. Die Flammen seien aber unter Kontrolle.

„Das hätte jedem passieren können“, sagte ein Polizeisprecher. Um die Abgase binden zu können, muß sich der Katalysator auf mehr als 100 Grad Celsius erhitzen. Der ADAC erklärte auf Anfrage, daß die ersten und nachgerüstete Katalysatoren nicht mit einem Schutzblech ausgestattet und zu nah am Boden angebracht seien.

Neuere Modelle seien höher montiert worden. In den Betriebsanleitungen seien daher – oftmals allerdings kleingedruckte – Hinweise, mit dem Wagen bei extrem trockenem Wetter nicht ins Moor zu fahren. Auch die Feuerwehren warnten immer wieder vor der Brandgefahr durch Katalysatoren in Mooren und auf trockenen Grasflächen.

Der Autofahrer hatte am Freitag nachmittag das „Große Moor“bei Diepholz befahren. Beim Wenden auf dem extrem trockenen Boden habe dieser dann Feuer gefangen. Das Fahrzeug sei völlig ausgebrannt, die drei Insassen konnten sich rechtzeitig retten. Gegen den Fahrer wird nach Polizeiangaben jetzt wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Die Feuerwehr war von Anwohnern alarmiert worden. Der Autofahrer meldete sich erst Stunden später bei der Polizei.

Insgesamt 32 Ortswehren mit 400 Leuten seien die ganze Nacht im Löscheinsatz gewesen. Auch in den kommenden Tagen werden mehr als 100 Leute die Flammen weiter kontrollieren müssen. Anwohner seien aber nicht mehr gefährdet. Auch werde sich das Feuer vermutlich nicht weiter ausbreiten. dpa

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