piwik no script img

■ MedienschauSchwimmbäder für verschleierte Frauen

Die Tochter des amtierenden iranischen Staatspräsidenten Ali Akbar Haschemi Rafsandschani äußerte sich in der nationalliberalen Hürriyet (Frankfurt) über Frauen und bilaterale Beziehungen: „Die Tatsache, daß es sowohl unverschleierte als auch verschleierte Frauen in der heutigen Türkei gibt, sei vergleichbar mit der Situation der iranischen Frauen vor der Revolution. Dies sollte nicht als Einmischung in die türkische Innenpolitik verstanden werden, sie habe Respekt vor dem türkischen Regime. [...] Die türkische Öffentlichkeit glaube fälschlicherweise, daß Erbakan durch den Iran gesteuert werde. Der Iran mische sich prinzipiell nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes, man würdige lediglich seine Politik. Erbakan sei Garant für die Verbesserung der Rechte der verschleierten Frau, er versuche ihnen die gleichen Rechte zuzugestehen, aber verfolge sicherlich keine Politik, die die Verschleierung aller türkischen Frauen zum Ziel habe. Zum Beispiel gebe es in der Türkei keine Schwimmbäder, die für verschleierte Frauen bestimmt sind. Dies sei eine klare Benachteiligung ihres sozialen Lebens, sie müßten in der Zurückgezogenheit leben.“2.6.1997

Zusammengestellt von Dirk Tröndle

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen