piwik no script img

Spargel atmet noch lange weiter

■ Das teure Gemüse muß schnell vom Acker auf den Tisch

Spargel ist ein teures Gemüse. Dennoch kommt von Jahr zu Jahr mehr davon auf deutsche Tische: mittlerweile 1,9 Kilogramm pro Haushalt. Dieses Jahr wird noch bis zum Johannistag, dem 24. Juni, Spargel gestochen.

28 Prozent des Spargels werden inzwischen direkt über die Erzeuger erworben. Einer der Großen im Spargelanbau, Hans-Jürgen Werner aus Deinste bei Stade weiß, warum der Spargel so schnell wie möglich beim Verbraucher sein muß: „Kein anderes Gemüse atmet nach dem Ernten noch so intensiv weiter wie der Spargel. Sind alle Kohlenhydrate veratmet, beginnt der Zersetzungsprozeß. Bei längerer Lagerdauer werden außerdem geschmacksgebende Säuren und Zucker abgebaut.“

Seit zehn Jahren widmet sich Hans-Jürgen Werner zusammen mit seiner Frau Ulrike dem Edelgemüse. Die Werners bewirtschaften 20 Hektar mit Spargel, ein Viertel der gesamten Anbaufläche im Kreis Stade. Als Stecherinnen in der von April bis Juni dauernden Erntezeit betätigten sich anfangs noch Hausfrauen aus dem Dorf, doch dann wurde es immer schwieriger, genug deutsche Erntehelfer anzuwerben. „Kaum jemand ist noch bereit, von morgens bis abends, auch an Wochenenden, in der gesamten Spargelsaison die Arbeit zu leisten“, sagt Ulrike Werner. Der Spargelhof stellte polnische Mitarbeiter ein und machte mit ihnen die besten Erfahrungen. Inzwischen liegt das Spargelstechen ausschließlich in den Händen der Polen. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen