: USA setzen Zagreb unter Druck
■ Botschafter besteht auf Rückkehrmöglichkeit für Serben
Sibenik/Zagreb (AFP) – Der US-Botschafter in Zagreb, Peter Galbraith, hat Druck auf die kroatische Regierung in Zagreb ausgeübt, damit diese den kroatischen Serben die Rückkehr nach Kroatien erlaubt. Galbraith sagte am Donnerstag, daß davon die Verlängerung der Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen für die noch serbisch kontrollierte Region Ostslawonien in Kroatien abhängig gemacht werden könnte. Die USA drängen Kroatien seit langem, die 1995 geflohenen Serben in ihre Heimat zurückkehren zu lassen.
Der UN-Sicherheitsrat will nach Galbraiths Worten in der kommenden Woche über eine Verlängerung des Mandats für Ostslawonien entscheiden. Bis spätestens Januar 1998 soll die Region in Kroatien eingegliedert werden. Die Regierung in Zagreb drängt darauf, daß die rund 5.000 Blauhelmsoldaten aus Ostslawonien bereits schrittweise ab dem 15. Juli abziehen. In Ostslawonien leben derzeit rund 180.000 Serben, die vor der kroatischen Militäroffensive 1995 flüchteten. Ostslawonien war 1991 von den Serben erobert worden. Die EU-Kommission genehmigte am Donnerstag eine Aufbauhilfe für die ostslawonische Stadt Vukovar in Höhe von 1,5 Millionen Dollar. Wie ein UN- Sprecher sagte, sollen mit dem Geld Häuser für die Flüchtlinge gebaut werden, die nach Vukovar zurückkehren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen