Knast für die Polizei

■ Uhrlau: Verwahrgefängnis ist in Planung

Die Hamburger Polizei soll ein eigenes Verwahrgefängnis mit rund 50 Haftplätzen erhalten. Das bestätigte Polizeipräsident Ernst Uhrlau der Welt am Sonntag. „Es besteht die Notwendigkeit für einen zentralen Bau, in dem Personen untergebracht werden können, die über Nacht in Gewahrsam bleiben müssen“, sagte Uhrlau.

Mit einer „ad-hoc“-Lösung sei allerdings nicht zu rechnen. In die mittelfristige Finanzplanung könne das Verwahrgefängnis nicht mehr aufgenommen werden. Der Bau sei notwendig, weil Tatverdächtige, die tagsüber festgenommen würden und über Nacht in Polizeigewahrsam blieben, wegen fehlender ärztlicher Betreuung und mangelnder Verpflegungsmöglichkeit in die Untersuchungshaftanstalt verlegt würden. Dies bedeute Aufwand für die Polizei und eine Mehrbelastung der Justiz.

Die Projektgruppe Polizeipräsidium habe bereits geprüft, ob die Haftplätze in den geplanten Neubau auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei in Alsterdorf integriert werden könnten. Dabei sei sie auf verwaltungstechnische Probleme gestoßen: „Wir müssen den Zeitplan für den Neubau sowie den Kostenrahmen einhalten“, sagte Walter Reißmann, Leiter der Projektgruppe, der Welt am Sonntag. Eine entsprechende Erweiterung des Neubaus würde Mehrkosten in Höhe von rund zwei Millionen Mark verursachen. Jetzt soll untersucht werden, ob der zentrale Bau für Ingewahrsamnahmen auf dem Gelände, „etwa in einer Polizeikaserne oder an anderer Stelle“, untergebracht werden könnte. ee