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Raucher werden zahlen

■ Tabakkonzerne werden Kosten umlegen. Deutsche nicht betroffen

New York/Berlin (rtr/AFP) – Die US-Tabakindustrie wird die Kosten des Multi-Milliarden-Vergleichs nach Einschätzung von Branchenkennern an die Raucher weitergeben. Die Konzerne dürften die Schachtel Zigaretten im Schnitt von 1,80 Dollar auf 2,30 Dollar verteuern, erklärten Experten an der Wallstreet.

Die Aktienkurse der Tabakwerte sollten dann deutlich steigen. Philip Morris (Marlboro) könnte von derzeit 45 auf 60 Dollar und RJR Nabisco (Camel) von 35 auf 45 Dollar steigen. Der Grund: Das Prozeßkostenrisiko der Firmen ist nun kalkulierbar.

In Deutschland hat der SPD- Bundestagsabgeordnete Klaus Lennartz nach US-Vorbild einen von der deutschen Tabakindustrie finanzierten „Fonds zur Finanzierung von Folgeschäden und Prävention“ gefordert. Sein Fraktionskollege Klaus Kirschner regte an, einen Teil der Einnahmen aus einem solchen Fonds an die gesetzlichen Krankenkassen abzuführen, da diese die Folgekosten von Raucherkrankheiten zu zahlen hätten. So könne auch der Krankenversicherungsbeitrag gesenkt werden. Dagegen hielt es der Vorsitzende des Verbands der Cigarettenindustrie, Paul Hendrys, für „unwahrscheinlich“, daß die Zigarettenindustrie wie in den Vereinigten Staaten in Milliardenhöhe zur Kasse gebeten werde.

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