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Kinder statt Lücken

■ Mehr Raum für ältere Schüler gefordert

Im Fachjargon heißen sie „Lückenkinder“: für die Kita schon zu groß, für die Erwachsenenwelt noch zu klein. Das Jugendangebot im Stadtteil ist mager – eine „Lücke“eben, aus der heraus Gewalt resultiere. Sie zu schließen, forderte gestern die „Vereinigung städtischer Kinder- und Jugendheime“, mit 22.000 Kindern in 189 Einrichtungen größter Träger von Kinderbetreuung in Hamburg. Bei der Vorstellung des Jahresberichtes 1996 mahnte Vorstandsmitglied Martin Schaedel eine Verbesserung des Angebotes für ältere Schulkinder in Kindertagesstätten an.

Wer Gewalt und verantwortungslosem Handeln von Mädchen und Jungen vorbeugen wolle, der müsse ihnen Räume bieten, die sie nach eigenem Interesse gestalten können, so Schaedel. Beispielhaft sei die Kindertagesstätte in der Altonaer Struenseestraße. Der Kiez ist nah, ein Jugendzentrum hingegen nicht, deshalb werden in der Struenseestraße auch 88 Schulkinder betreut, 44 davon zwischen zehn und 14 Jahren. Für sie ist die Kita an zwei Abenden die Woche bis um 20 Uhr geöffnet. Und gehen sie zusammen ins Kino oder Konzert, darf es auch mal später werden.

In den vergangenen fünf Jahren hat Hamburg rund 15.000 neue Kitaplätze geschaffen, hauptsächlich im sogenannten Elementarbereich für die Drei- bis Sechsjährigen. Während es für diese 46.000 Kinder immerhin 44.000 Plätze gibt, stehen den 92.000 Sechs- bis Zwölfjährigen nur 16.000 Plätze zur Verfügung. Bei den Zehn- bis 14jährigen, so Schaedel, klaffe die größte Lücke. Gerade bei diesen „Lückenkindern“aber sei Gewaltprävention nötig.

Bis zum Jahr 2005, so die Prognosen, soll es rund 10.000 Kinder weniger im Alter bis zu sechs Jahren geben. Die dadurch freiwerdenden Ressourcen könnten in Kitaplätze für ältere Schulkinder investiert werden. ee

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