■ Homosexuell: An 365 Tagen
Dieser Tage kommen sie wieder alle raus. Letzte Woche in Hamburg, heute in Berlin und anderen Städten, demnächst noch in Köln und München:
Einen Sommermonat lang
feiern Schwule und Lesben. Mit wachsender Begeisterung und zunehmender öffentlicher Aufmerksamkeit. Mit viel Pomp, Schampus, Selbstbewußtsein und Sex-Appeal.
Längst ist die liberale Gesellschaft auf diesen Zug aufgesprungen. Dagegen sein ist nicht mehr angesagt. Toleranz mindestens als Lifestyle-
Attitüde. Die taz hat schon vor dem Homoboom die Gleichstellung Andersliebender zum Thema gemacht. Wir berichten kontinuierlich (nicht nur zum CSD, aber natürlich auch da) über die politischen und gesellschaftlichen Belange der Schwulen und Lesben. Wir haben 1994 eine ganze taz-Ausgabe homosexuellen JournalistInnen überlassen und lassen uns auch heute nicht lumpen.
Mit dieser Beilage gehen wir einen Schritt weiter. Diesmal geht es uns darum, Ihren Blick in eine andere Richtung zu lenken: weg vom „Trau Dich“- Transparent der Standesamtsdemos, weg vom paradierenden gay-pride der CSD-Wochen. Hinüber ans andere Ufer, hinein in den unspektakuläreren, aber deshalb nicht unkomplizierteren Alltag von Schwulen und Lesben. Denn wie genau es unsere Gesellschaft mit der Gleichstellung nimmt, zeigt sich
längst nicht mehr am Straßen-
rand der Homoparaden.
Sondern an den übrigen
364 Tagen des Jahres.
Klaudia Brunst
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