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England exportiert illegal Rindfleisch

■ EU-Kommission entlarvte Handel trotz BSE-Bann

Brüssel (taz/dpa) – Den Verdacht gab es schon länger – nun ist es amtlich: Trotz des von der EU verhängten Exportverbotes wurde weiter britisches Rindfleisch in andere EU-Länder ausgeführt, das bestätigte gestern die Europäische Kommission in Brüssel. Sie wollte allerdings keinerlei Hinweise geben, wie groß die illegalen Exporte sind und in welche Länder das britische Fleisch bisher ging. „Und wenn Sie mich noch 21mal fragen“, beharrte ein Sprecher der EU- Kommission gestern gegenüber den bohrenden Journalisten, „bekommen Sie noch 21mal dieselbe Antwort.“ Die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen. Wenn sich der Verdacht in einzelnen Fällen nicht erhärten ließe, könnte hoher Schadenersatz verlangt werden.

Aus Parlamentskreisen hieß es aber, eine Firma aus Belgien mit Verbindungen in die Niederlande habe mindestens 700 Tonnen britisches Rind verschoben. Der Stempel sei herausgeschnitten worden und das Fleisch als belgisches umdeklariert. Die Ware sei nach Rußland, Ägypten, Bosnien, Spanien und möglicherweise auch nach Frankreich gegangen. Direkt nach Deutschland sei nichts geliefert worden.

Die EU-Kommission hatte im März 1996 ein Exportverbot für britische Rindfleischprodukte verhängt, nachdem die Regierung in London eine mögliche Übertragung des Rinderwahnsinns auf Menschen einräumen mußte. Die für Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissarin Emma Bonino verlangte von der britischen Regierung eine strengeren Überwachung des Exports. Alois Berger

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