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Nervengas vor Panama

■ US-Militärs testeten C-Waffen und radioaktive Munition in der Kanalzone

Panama-Stadt (IPS) – Die Regierung Panamas hat Chemiewaffenversuche der USA in der Kanalzone scharf kritisiert. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs habe Panama den Streitkräften der USA oder eines Drittlandes keine Genehmigung mehr zum Test gefährlicher Waffen erteilt, hieß es am Mittwoch aus dem Außenministerium in Panama-Stadt. Das Militär habe damit auch gegen US-Gesetze verstoßen, wonach derartige Versuche außerhalb der eigenen Landesgrenzen verboten seien.

Die US-amerikanische Organisation Fellowship of Reconciliation hatte am Montag verbreitet, daß das in Panama stationierte Kommando Süd nahe dem Kanalufer uranhaltige Munition und VX-Nervengas getestet habe. Die zum Teil noch scharfen Geschosse seien dann vergraben worden. Der stellvertretende PR-Chef des Kommando Süd, Oberstleutnant Byron Conover, räumte daraufhin ein, daß zwischen September 1993 und Januar 1994 solche Experimente vorangetrieben worden seien. Die Abteilung für Chemische und Biologische Verteidigung der US-Armee habe bestätigt, daß einige Projektile das Uran-Isotop U-238 enthalten hätten. Panamas Regierung weist darauf hin, daß Washington sich 1977 in den Kanalverträgen verpflichtet habe, chemische und radioaktive Überbleibsel zu entfernen.

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